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was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 12:58
von mannikr
Hi,
eben wurde mir folgender Fall zugetragen, der für Disskussionen sorgte.

HH (ein unerfahrener unsicherer neuer Gast) reizt VH bis 22, daraufhin passt HH.
Der KG sagt, damit könntest du aber auch weiter reizen.
Gesagt getan, HH reizt weiter, am Tisch wird es entgegen der Regeln (Reizgebot und das passen ist unwiderruflich) akzeptiert.
Nun reizt HH aber bis 48 und VH bemängelt jetzt, er würde gerne sein NO spielen und er hat den Gast ja auch weiter reizen lassen.
Daraufhin zieht HH als unerfahrener Gast die 48 zurück, VH spielt sein NO.
Es kommt wie es kommen muss, VH verliert sein NO (Null hätte er zu 99,9% gewonnen).

Ich möchte jetzt einfach nur mal hören was ihr von so einem Fall haltet.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 13:51
von Skatfuchs
Hallo,

nun da sind ja am Tisch viele Regelungen getroffen worde, die nicht mit der ISKO vereinbar sind.
Wenn sich aber alle Spieler einig waren, so zu verfahren, dann hat VH seine NO verloren.
Werde ich als Schiri an einen Tisch gerufen mit solch einem "Fall", dann hat VH auch sein Spiel verloren, da das erste Passen von HH schon unwiderruflich war und VH danach sein Spiel durchführen konnte.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 14:16
von mr.kite
Sowas lustiges habe ich ja schon ewig nicht mehr gehört. Da sagt man dem unbedarften Anfänger nun also: "Also Du musst schon weiterreizen. Aber das Spiel kriegen? Ne, das geht nicht." Fernab jeder regeltechnischen Feinheit empfinde ich das Verhalten der GS hier als mehr als gewöhnungsbedürftig.

Wie ist nun das Spiel zu werten? VH hat nunmal ein Spiel verloren, ich sehe nicht wie man das abwenden sollte. Wenn ihn die Irregulartitäten so gestört hätten dann hätte er eben rechtzeitig protestieren müssen und nicht erst als das Spiel vorbei war. Die einzig regeltechnisch interessante Frage in meinen Augen: Hat der AS zum Reizwert 46 oder 48 verloren?

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 14:18
von ThomAss
Skatfuchs hat geschrieben:Hallo,

nun da sind ja am Tisch viele Regelungen getroffen worde, die nicht mit der ISKO vereinbar sind.
Wenn sich aber alle Spieler einig waren, so zu verfahren, dann hat VH seine NO verloren.
Werde ich als Schiri an einen Tisch gerufen mit solch einem "Fall", dann hat VH auch sein Spiel verloren, da das erste Passen von HH schon unwiderruflich war und VH danach sein Spiel durchführen konnte.


Sehe ich auch so, plus Ermahnung an alle, gerade an die erfahrenen Spieler, sich bitte zukünftig an die Regeln zu halten, die Vorgehensweise ist hier ja ein absolutes nogo.
Gerade neue Spieler müssen lernen, sich mit den Regeln und deren Konsequenzen auseinander zu setzen.
Ich höre das immer wieder und ich empfinde das als völlig falsch neuen Spielern großzügige Sonderrechte einzuräumen.
Man kann und sollte sicherlich nicht beim allerersten kleinsten Vergehen mit aller Härte durchgreifen, aber prinzipiell müssen auch neue Spieler wissen, dass es entsprechende Regeln gibt.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 14:23
von mr.kite
Das erste Passen von HH ist völlig gegenstandslos, da längst verfristet.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 14:35
von HomerJay
VH hat einen NO verloren. Wenn die anderen Spieler HH die Regelstöße durchgehen lassen, dann zählen sie halt als nicht begangen.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 23. Jun 2016 16:53
von John
In der Konsequenz der Entscheidungen gehe ich konform; problematischer wäre die Sache noch, wenn den übrigen 3 Mitspielern beim Reizwert 48 plötzlich ihre Kenntnis des Regelwerks einfallen würde und sie dem AS keinen NO mehr spielen ließen, sondern gemäß Regelwerk auf Verlust eines Spieles ......3.4.4. bestanden hätten.

Was mir wenig gefällt, ist, wenn man bei dem Neuling HH überhaupt das Wort "Regelverstoß" gebraucht und von dessen Duldung spricht. Welche Regeln, gegen die man verstoßen kann, erwartet man denn von einem Neuling als Kenntnis? Den 4.1.4. wohl sicher, aber auch 3.3.8. oder 3.4.7. (wir haben vor 40 Jahren mit der Erhöhungsmöglichkeit gespielt)? Wenn also HH nach dem - möglicherweise hilfreich belehrend
gedachten - Kommentar des KG nun sich nicht beratungsresistent zeigt und weiterreizen will,
ist das in meinen Augen von ihm kein Regelverstoß. Lassen die anderen Spieler es zu, dass weitergereizt wird, ist das sicher falsch, aber auch im wörtlichen Sinne kein Regelverstoß, sondern ein Beitrag zum "Verständnis des Regelwerks an einer praktischen Situation", wie man es ausdrücken könnte.
Dass dies dann wegen des Verlangens von VH in einen Kuhhandel ausartet, nach dem Motto "Nun haben wir die ISKO zwar außer Kraft gesetzt, aber soweit, dass du nun einen G spielen darfst, während ich meinen NO auch nicht spielen darf, geht das auch wieder nicht, also ist deine 48 ungültig - ist auch legitim, da wir vorher dein Passen auch nicht gelten haben lassen" ist dumm gelaufen. Und es zeigt, dass dann - in einer unnötig, bzw. von erfahrenen Spielern verschuldeten Zwickmühle - der arme Schiri oder gar das ISKG helfen muss. Bzw. die ISKO, die ja bekanntlich für eine Fälle eine Regelung anbieten kann. Und der arme Schiri darf alles, aber keinesfalls kreativ entscheiden, sonst wird ihm der Schein abgenommen. Ganz blöde Idee (mir kann er ja nicht mehr abgenommen werden). Spielverlust nach 3.4.4. für VH, die 30 Punkte aber nur für den Neuling.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 25. Jun 2016 19:30
von Eric
John hat geschrieben: Spielverlust nach 3.4.4. für VH, die 30 Punkte aber nur für den Neuling.


Ne , ne , wenn wir schon am "Mauscheln" sind - HH bekommt die 30 Punkte natürlich nicht, die werden unter den anderen zweien gleichmäßig aufgeteilt. :mrgreen:

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 28. Jun 2016 01:23
von mr.kite
Wie hat denn nun der Schiedsrichter entschieden, Manni?

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 28. Jun 2016 08:36
von mannikr
Der hat praktisch allen Beteiligten ein bisschen über die Regeln aufgeklärt und allen eine Mitschuld gegeben und das verlorene NO aufschreiben lassen.
wie gesagt es wurde mir nur mitgeteilt, wie ich selbst entschieden hätte?
ich denke genauso, als Strafe für den AS, da er sich am Ende dann nen Vorteil holte, wo er doch vorher so "großzügig" gegenüber dem Gast sein wollte, weil er sich vermutlich eh dachte dass dort dann nur ein Hand-spiel draus wird und er doch eh dran kommt.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 28. Jun 2016 08:41
von mr.kite
Guter Mann :top:

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 30. Jun 2016 01:04
von mannikr
Ich gehe sogar soweit und behaupte, würde dieser Fall dem Skatgericht vorliegen würde es vermutlich wie folgt entscheiden.

VH ist bei 23 AS geworden.
Dadurch das er aber die Zahlen (Reizwerte bis 46) hält, ist es eine Art selbstverpflichtung bis 46 zu spielen.
Ich erinnere mich an ein anderes Bsp, wo HH nicht gehört hat, das VH gepasst und als weiter reizt und somit sich selbst zu einem höheren Reizwert / Spiel verpflichtet.
Da HH die 48 durch das passen bei 23 schon gar nicht mehr bieten durfte und VH trotzdem die 46 bejaht hat, hat er sich selbst auferlegt mind 46 zu spielen und die 48 sind hinfällig, da HH eh schon weg war
So kann man HH auch nicht auferlegen zu spielen, da Sie schon lange weg war

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 30. Jun 2016 07:33
von Skymaster
:evil: Deshalb spiele ich sogerne Onlineskat :twisted:
Da kann man auf das Regelwerk verzichten.

Re: was so alles passieren kann

BeitragVerfasst: 30. Jun 2016 17:39
von mr.kite
Ich würde auf den Satz "Würden sich alle Spieler an die Regeln der Skatordnung gehalten würden solche Streitfälle gar nicht erst entstehen." durchaus nen Fuffi geben...