Zwei doch nette Geschichten zu einem Grand Ouvert.
Die erste ist irgendwie "lieb". Ich glaube, ich habe sie schon mal reingesetzt.
Ich spiele in HH Grandouvert und decke 3 Farben und 3 Buben auf, Farben sicher. VH schaut genau auf meine Karten, spielt dann die Farbe aus, die MH ganz offensichtlich frei ist und schaut MH einladend an. Sozusagen eine optische Aufforderung "Stich nei". MH dreht meinen Skat um und sagt "der 4. liegt ihm". War aber nicht so. In diesem Fall hatte ich meinen GO gewonnen, weil VH selbst ihn hatte und übersehen hatte. Interessante theoretische Frage.
Hätte ich ihn auch gewonnen, wenn er z. B. am Boden gelegen wäre - und ich 9 Karten aufgelegt hätte? Oder wenn ihn MH übersehen hätte (dann wohl sicher)?
Zweiter Fall. Ramschrunde mit Ausweich GH (also Spiel nach Skatregeln, soweit kein Ramsch).
VH ist gesund, MH auch, HH entschließt sich zu einem GO. Taktisch schlecht (Durchmarsch ist günstiger), aber ok.
Ich habe 6 Kreuz ohne ASS, HH führt Kreuz ASS.
Ich spiele Kreuz 10 und noch bevor MH seinen Buben ziehen kann, riskiere ich einen neugierigen Blick in seine Karten, ob er denn nicht im Skat liegt.
MH sticht und HH gibt sich geschlagen. Auf meinen Hinweis, dass MH auf die erste Karte hin noch hätte Kontra geben können, meinte HH, dass da wohl vorher schon mindestens eine kleine Regelwidrigkeit im Spiel gewesen sei und er das Kontra nicht akzeptiert hätte. Doch darum geht es natürlich hier nicht.
Aber: Wäre das Zeigen von oder die offensichtliche Aufforderung zum Ausspiel an VH, bzw. der - kaum erkennbare Blick in die Karten von MH durch VH nach Ausspiel evtl. ein Grund, den GO gewonnen zu geben?
Ich meine, das wäre doch gegen jede Art von sinnvollem Skat und gegen den 4.5.2., oder?