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3er Tisch, chronologische Reihenfolge.

MH (Listenfuehrer 1) hat gereizt und das Spiel bekommen, und fragt nun in die Runde "Bin ich vorn?"
VH (Listenfuehrer 2) sagt "Ja".
MH drueckt, tauft Grand, und spielt aus.
HH erwacht aus seinem Schlummer, sagt, er hat gegeben, und verlangt Spielgewinn wegen Falschaufspiel.
Man diskutiert ohne SchiRi und kommt zum Schluss, dass das "Ja" von VH den MH verleitet hat, auszuspielen. Er darf die Karte zuruecknehmen.

Jetzt beschwert sich MH, der den Grand nicht gewinnen kann, wenn er nicht am Ausspiel ist. Er will auf Farbspiel umtaufen.
Der Tisch erlaubt das nicht, und MH spielt und verliert seinen Grand.
Der Tisch einigt sich, das Spiel ueberzuspielen.

Jetzt werde ich gerufen. Spiel wiederholen geht natuerlich nicht, aber wieviel wiegt das "Ja" des 2. Listenfuehrers?

Zunächst mal: Was ist Deine Entscheidung als Schiedsrichter: MH ist Alleinspieler, hat ein Grandspiel durchgeführt und verloren. Alles andere ist ancient history. Und damit kannst Du wieder gehen.

Wenn die Spieler am Tisch rechtzeitig gerufen hätten, wäre es anders gewesen. Ich hatte vor 10 Jahren mal einen ähnlichen Fall. Damals kamen wir zu keiner übereinstimmenden Lösung. Hier liegt der Fall aber anders. Es gibt zum Zeitpunkt der strittigen Aktion eine klare Parteistellung. Die GP gibt hier (unbeabsichtigt) eine falsche Information über das Ausspielrecht. Daher darf der AS alle Handlungen, die auf der falschen Auskunft beruhen, korrigieren. Hier also: Neu drücken, neu ansagen und neu (nicht) ausspielen.

mr.kite hat geschrieben:Zunächst mal: Was ist Deine Entscheidung als Schiedsrichter: MH ist Alleinspieler, hat ein Grandspiel durchgeführt und verloren. Alles andere ist ancient history. Und damit kannst Du wieder gehen.

Wenn die Spieler am Tisch rechtzeitig gerufen hätten, wäre es anders gewesen. Ich hatte vor 10 Jahren mal einen ähnlichen Fall. Damals kamen wir zu keiner übereinstimmenden Lösung. Hier liegt der Fall aber anders. Es gibt zum Zeitpunkt der strittigen Aktion eine klare Parteistellung. Die GP gibt hier (unbeabsichtigt) eine falsche Information über das Ausspielrecht. Daher darf der AS alle Handlungen, die auf der falschen Auskunft beruhen, korrigieren. Hier also: Neu drücken, neu ansagen und neu (nicht) ausspielen.

Das klingt sehr stimmig.

Hallo,

ist das nicht analog zu sehen zu dem Thema "Komm ich raus", das hier im Forum schon lebhaft diskutiert wurde ?

viewtopic.php?f=2&t=10427&p=91324&hilit=du+kommst+raus#p91324

Gibt es nicht inzwischen eine Grundsatzentscheidung zu diesem Thema von Skatgericht?

Viele Grüße

Andreas

Genauso wie es mr.kite beschrieben hat, wurde es mir von Peter Luczak damals bei einem ähnlichen gelagerten Fall bestätigt.
Vielleicht finde ich auch noch irgendwo das entsprechende Urteil.
Nur wurde bei uns nicht gefragt, wer raus kommt.
Hier mal kurz der Fall von damals, was auch zum anregen führen sollte, diesem Missverständnis aus dem Weg zu gehen.

4er Tisch
MH reizt, VH passt.
HH reizt weiter, bis MH auch irgendwann passt.
HH überlegt nun lange was er spielt und hat mit wem er gereizt hat nicht mehr so auf dem Schirm.
In der Zeit sagt MH zum Kartengeber "Schau mal damit komme ich nicht ans Spiel" und gibt dem Kartengeber zur einsicht seine Karten.
Nun, schaut der AS und sieht wer Karten hat, sieht das er ja in "VH" ist, tauft Grand und spielt aus.
Kartengeber gibt Karten zurück und es wird auf Spielverlust plädiert.

Was ist und Warum im Endeffekt passt.
Die Gegenpartei war Verursacher dieser Situation und somit darf dem AS kein "Strick" daraus gedreht werden, er darf Ausnahmsweise die Spielansage und die Karte zurücknehmen.

Dementsprechend würde ich wie gesagt genauso handeln wie es mr-kite geschrieben hat

Ob dieser Entscheidung heute noch so vom neuen Skatgericht und den Regelasulegungen getroffen würde, kann ich nicht beurteilen.

Seit diesem Tag lasse ich mir die Karten von anderen Spielern nicht mehr geben nur um mal was zu sehen.