Falsches Ausspiel AS

Fragen zur ISkO

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Falsches Ausspiel AS

Beitragvon HomerJay » 30. Apr 2007 09:28

Aufgrund des Freds "Lupenreiner Grand Ouvert" sowie genügend Beispiele aus eigener Praxis stelle ich mir die Frage, wo der Sinn darin liegt, dass der Alleinspieler durch falsches Ausspiel sofort verliert. Die Gegenpartei zieht doch dadurch nur einen Vorteil.

Klar, wenn derjenige, der nach dem AS sitzt, eine Karte zugibt, muss wohl das Spiel für den AS verloren gegeben werden. Gerade nach bereits mehreren gespielten Stunden, vielleicht noch an einem Dreiertisch, können Konzentrationsfehler, die nichts mit Spielkunst zu tun haben, doch immer mal passieren.
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
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Beitragvon Chevalier » 30. Apr 2007 09:35

Der AS verliert übrigens auch dann, wenn er vor dem falschen Ausspiel noch gar kein Spiel angesagt hat... :?
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Beitragvon Kannnix18 » 30. Apr 2007 14:59

Wieso das denn ?
Welches denn?

Wäre es so, und ich hätte einen Grand overt (z.B.) müssen mich die Listenführter doch fragen, was ich denn spielen wollte?

Dann käme doch immer der auf diese Weise gestreckte Null zur Eintragung! :lol:

Also auch bei anderen dicken Spielen ,die sowohl als Grand alsauch als Solo spielbar sind:

Auch hier würde ich ,wenn ich etwas angeblich falsch gemacht habe, bevor ich ein Spiel angesagt habe, immer den Null wählen??
Nee !
Das kann nicht sein!

Das eigentliche Spiel beginnt mit der Spielansage!
Und wenn es nach dem Ausreizen bereits einen AS gibt, aber noch keinen Spielbeginn( eben eine gültige Ansage ) kann ich auch noch kein Spiel verlieren:
Sollten z.B. eine oder mehrer Karten sichtbar werden ( meinetwegen auch als ausgespielt betrachtet werden )ist das nur ein Nachteil ,den sich der AS selber zuzuschreiben hat!
nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten ist hier eine "Holeschuld:
Die GS haben notfalls nachzufragen ,was der AS denn eigentlich spielt?

Aber bereits ein Spiel verlieren ,dass nichtmal begonnen hat (siehe Regel) ist absolut paradox und erbärmlich krumm hineininterpretiert von "Wolke 7 " ,falls das inzwischen so vertreten wird.

Auch hier eine sträfliche Missachtung des Grundsatzes:

"Schutz des gültigen Spieles
"

Wer diesen aktuellen Fehlurteilen (mehr ist dieser Schwachsinn nicht !) Folge leistet (oder bei Nachprüfungen folgen muss !)macht sich zum Erfüllungsgehilfen und Handlanger derjenigen ,die nicht das Spiel selber und den Spieler schützen wollen ,sondern immer mehr dazu übergehen ,sich vor den "Karren von Regel-fuzzies " spannen zu lassen !
Fadenscheiniges Recht und Unsportlichkeit abgesegnet durch Grundsatzurteile?
So weit sind wir also schon gesunken?

Und das machen nur unerfahrene (oder engstirnige )Schiries, die ihren Schein nicht verdient haben, selbst wenn sie bis in die oberste Instanz durchkomplimentiert wurden.

Von 1971 ( erster Schiri-Lehrgang überhaupt) wurde das niemals anders entschieden!!
Keiner kann ein Spielverleiren ,dass überhaupt noch nicht existiert.
Hier wird der Ablauf auf den Kopf gestellt, um wiedereinmal "Blut fliessen zu lassen " PFUI! wenn es denn wirklich so verbreitet und verlangt wird!

An andere Stelle hatte ich mal erwähnt, dass mein damaliger Vereinskollege als Werbeleiter und spätere Präsident des DSKV / Hermann Münnich , von mir Aufgaben im Sinne von Prüfungsfragen haben wollte, um dieses Konzept eines Tages als automome Schiene zu etablieren:
Wir haben zwar die ersten Lehrgänge vorbereitet, daraus sind dann allerdings auch Hunderte von schönen Skataufgaben entstanden, die in den folgenden Jahrzehnten teilweise im Skatfreund standen.
Mein Ausweis mit der laufenden Nummer 9 war einmal mein ganzer Stolz. Auch die Tatsache, dass es sowohl in meiner Heimat VG .alsauch im LV 4 bereits schon seid Beginn der 70 ziger Jahre 2 stufige Schiedsrichterausbildungen gab ( also auch VG-Schiris und LV-Ausweise .die jeweils für diesen Bereich bereits Gültigkeit hatten), während die anderen Landesverbände auch noch 10 Jahre später dagegen Sturm liefen.
Bis ich dann irgendwann soviel an Überzeugungsarbeit geleistet hatte ( als LV-4 Obmann ) dass die anderen LV endlich komplett (mussten! )nachzogen und die Vorausbildung über 2 Stufen zur allgemeinen Pflicht wurde, um halbwegs vorbereitete Anwärter für den DSKV Schein zu rekrutieren.



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Beitragvon Skatkommentator » 30. Apr 2007 16:03

Walter, es ist immer wieder interessant, von dir ein paar historische Entwicklungen und Anekdoten zu erfahren. :)

Leider steht in 4.1.1 S. 4 ISkO: "Spielt der Alleinspieler unberechtigt vor der Spielansage aus, hat er ein Spiel unter Berücksichtigung der letzten Reizhöhe und der Anzahl der vorhandenen oder fehlenden Spitzen verloren." Und das, obwohl laut 4.1.1 S. 1 ISkO das Spiel erst mit der Spielansage beginnt. Als Zweck, der dahintersteckt, kann man nur eine entsprechende Disziplinierung der Skatspieler vermuten, damit diese immer auf ihre Ausspielposition achten. Aber abgesehen davon halte ich diese Regelung auch nicht für sonderlich sinnvoll. Sie fügt sich zwar gut in die Systematik der Skatregeln und Skatgerichtsurteile ein, ist aber für den typischen Skatspieler nicht unbedingt nachvollziehbar.

Dummerweise muss ein Schiedsrichter bei einem unberechtigten Ausspiel des Alleinspielers vor Spielansage auf Spielverlust entscheiden, da es direkt in der ISkO steht und er sich daran (noch viel mehr als an die Skatgerichtsurteile) halten muss. Wer damit nicht einverstanden ist, sollte eine Regeländerung auf dem Skatkongress anstreben. Denn wenn alle Skatschiedsrichter wegen einer Regel oder eines Urteils, die bzw. das ihnen nicht passt, ihre Tätigkeit aufgeben, dann gibt es bald überhaupt keine Skatschiedsrichter mehr.
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Spielentscheidung

Beitragvon John » 30. Apr 2007 16:31

warum denn nicht einfach mal ein logisches, gerechtes und paragraphentreues Urteil?

4.1.4. nehme ich als Schiri ganz wörtlich. vor der Spielentscheidung
Wer (welcher Paragraph, welches bindende Urteil - ich könnte sogar gegenteilige Präzedenzfälle nennen) hindert mich als Schiri daran, die Spielentscheidung festzustellen, dass der GO nach dem Auflegen als gewonnen gilt?

Skatsportlichen Gruß

John
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Beitragvon Chevalier » 30. Apr 2007 17:01

Jo Kannix, Skatkommi hats bereits ausführlich beschrieben - es steht ja so in der ISkO. Aber wenn ich deswegen "zu Tisch" gerufen werde, dann kann ich den AS mal fragen "Hast Du wirklich ausgespielt, oder ist Dir die Karte bloß runter gefallen?"

Die Sache hat noch einen anderen Hintergrund: Es ist dem Ausspieler ja erlaubt (ich weiß bloß nicht mehr wo das steht), kurz vor der Spielansage bereits auszuspielen. Das ist auch gängige Praxis! AS in VH spielt einen Buben aus und sagt dazu (die Karte liegt bereits) "Grand". Würde nun bei anderer Regel (ohne 4.1.1. Satz 4) falsches Ausspiel reklamiert, könnte sich der AS retten (Das Spiel hatte noch nicht begonnen, meine Spielansage kam erst nach dem Ausspiel!). Vielleicht wollte man das verhindern.
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Beitragvon Bettels » 30. Apr 2007 17:15

Also ehrlich leute,

Wenn ich das lese bekomme ich richtig Angst vor Turniere wo es zu Sache geht. Wo ich eigentlich auch mal hin wollte, wen mein Leistungsstand es erlaubt.

Aber in euren Beiträge ist relativ wenig unter dem Skatsport zu verstehen.
Ich lese eher.

Wo finde ich eine Möglichkeit punkte zu bekomen, in dem ich die Gegenpartei des falschen Spiels beschuldigen kann ohne selbst spielen zu müssen.

Wenn es wirklich immer so ist, werde ich wohl kaum antretten wollen.
Das würde sich zuweit meiner Skatvorstellung entfernen, und hat weniger mit fairen Wettkampfbedingungen zu tun.
Dürfte auf jedenfall einer der gründe sein weshalb der Skatsport in Vereinen Bundesweit den Bach runter geht.

So wird es nix mit Jugendförderung des Skatsports und ich würde es unter diesen umständen erst gar nicht vertretten wollen.

Einfach nur Grauenhafte Einstellungen, mit unterstüzung von Paragraphen..!

Gruß
Bettels
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Beitragvon Chevalier » 30. Apr 2007 17:33

Bettels, was Du hier liest, sind die absoluten Ausnahmen. 99 % aller Spiele laufen ohne Ärger ab. Wahrscheinlich sind es noch mehr. Wenn ich an große Turniere denke, da brauchte ich an keinem Tisch (15 Serien) einen Schiedsrichter, oder höchtens mal zu einem einzigen Fall.

Es gibt ganz vereinzelt regelgeile Provokateure, ja es gibt sie. Aber vor denen brauchst Du keine Angst zu haben. Es sind ja noch zwei andere Leute am Tisch.

Allerdings schadet es nichts, wenn Du Dich mit den Regeln beschäftigst und grundlegende Fehlerquellen ausschaltest, z.B. Achtung, wenn Dich jemand zum Abkürzen auffordert "Komm leg doch endlich hin, Du hältst den Betrieb auf". Bist Du Dir nicht sicher, einfach stur weiter spielen! Oder sofort Gegenfrage "Willst Du aufgeben?" usw. Zweite Sache: Als Spieler der GP am besten während des Spiels gar nichts zum Spielverlauf sagen und keine Grimmassen machen. Aber das braucht man auch nicht wirklich, oder?
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Beitragvon Kannnix18 » 30. Apr 2007 23:59

Gute Schiedsrichter, die in ihrer Region das Vertrauen aller Teilnehmer erarbeitet haben, können einen ganzen Sall ( Stadhalle ) allein bewältigen.
Und am Ende gab es keinen einzigen Streifall, der zu einem Urteil führte.
Und schon garnicht eine Anrufung des Schiedsgerichtes.
Die mätzchen von Regel-fuzzies werden immer nur da auftreten ,wo ein Schiri sich auch ab und zu vor solche Karren spannen lässt.

Ansonsten genügt seine Kompetenz und Autorität, um beinahe jeden zunächst offenkundigen Regelverstoss über den Fairneß Paragraphen zu schlichten.
Warum wohl sonst hat der Kongress 1986 diese ehemalige Präambel der Skatordnung zur Vorschrift erhoben und aufgewertet?=
Genau das war dato die Begründung,um diese erbärmlichen Einzelfälle erfassen zu können.
Ich weiss das, weil ich diesen Antrag auf den Weg brachte und auch genau so begründet habe.

Warum wurde die Verpflichtung zur Fairneß dann nochmal aufgewertet und damit doch wohl eindeutig und unmissverständlich als oberste Regel anerkannt und formuliert, indem diese Passage beinahe wörtlich Hauptteil des Wettkampfeides wurde??

Jeder Teilnehmer und erst recht jeder Schiedsrichter hat dies stellvertretend durch eine feierliche Zermonie beschworen und ist somit nochmal unmittelbar vor Ort verpflichtet

.Was stört mich da eine untergeordnete Regel oder Beurteilung,wenn ich eine Endscheidung unter diesen Schutz stelle und begründe.

Zivilcourage und Mut, aber auch das nötige Fingerspitzengefühl und der gesunde Menschenverstand sind hier gefordert.

Und nicht stereotypes Zitieren von Stelle wo steht in schlaues Buch! :lol:

Genau solche Schiedarichter wollten die Ideenväter nie!!
Im Gegenteil:
Ein Schiri, der nur mit seinem Regelheftchen bewaffnet an die Tische geht und dort wohlmöglich noch die Stellen vorliest ,wo es steht ( Ja ! Ihr werdet lachen ,Die gab es früher und gibt es heute wieder) war verpönt, unqualifiziert und wurde als Schiri zu wichtigen Anlässen garnicht erst eingeladen ,geschweige denn jemals eingesetzt!!
Und heute:
Da würde er wohl als Nachrücker für das Skatgericht in Erwägung gezogen ??

Zitat Helmut Schmidt(langjähriger Vorsitzender des Skatgerichtes):
"Ein guter Schiedsrichter muss nicht wissen wo etwas steht, sondern er muss entscheiden können, damit alle zufrieden sind!!
Mehr nicht !"


Kann man alle Regeln und Urteile besser auf den Punkt bringen?
Das war die Botschaft, die in allen Schirilehrgängen rübermusste.


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guter Schiri

Beitragvon John » 1. Mai 2007 11:28

Brave Kannix!!!!!

warum hast du bloß aufgehört, als Funktionär für solche Ideen zu kämpfen?

Die Idee ist und bleibt doch immer wichtiger als ihre Gegner!

Schönen 1. Mai noch

John
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Beitragvon Skatkommentator » 1. Mai 2007 12:03

Ein besseres Zitat gibt es vermutlich nicht, um den ewigen "Krieg" zwischen Juristen und Nichtjuristen zu beschreiben. 8)

Der Konflikt dürfte offensichtlich sein: Bei der Glaubwürdigkeit, die bei einem Schiedsrichter entscheidend ist, kann man unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die einen legen Wert darauf, dass der Schiedsrichter fair entscheidet und sich nicht hinter Paragrafen und Urteilen "versteckt". Die anderen hingegen verlangen, dass der Schiedsrichter solche Fälle, die mit Skatgerichtsurteilen identisch sind, auch identisch entscheidet, und wenn es noch so wehtut. Ich als (angehender) Jurist (und selbst ernannter "Ehrenschiedsrichter") bin selbstverständlich Anhänger der letztgenannten Auffassung.

Es wird sich jedenfalls nicht positiv auf den Skatsport auswirken, wenn (vermeintliche) Fairness mehr zählt als Regeltreue. Angenommen, wir haben zwei Schiedsrichter, die denselben Fall zu beurteilen haben, zu dem es eine Skatgerichtsentscheidung gibt. Schiedsrichter A entscheidet wie das Internationale Skatgericht und verweist auch darauf, wohingegen Schiedsrichter B anders entscheidet mit dem Hinweis darauf, dass das Skatgerichtsurteil "unfair" sei (was ihm sogar noch den Jubel der Spieler am Tisch einbringt). Hat Schiedsrichter B damit "besser" entschieden als Schiedsrichter A? Oder hat er einfach nur seinen "Beruf" verfehlt? Zumindest entscheiden beide Schiedsrichter uneinheitlich, was dem gesamten Schiedsrichterwesen schadet. Würden sogar beide Schiedsrichter wie Schiedsrichter B entscheiden, verkäme das Internationale Skatgericht (noch mehr als jetzt) zu einer Witzfigur, die niemand mehr ernst nimmt - und das wäre der Anfang vom Ende der halbwegs professionellen Regelentscheidungen im Skatbereich.

Ich verstehe eure Auffassung und was ihr damit bezweckt, aber sie ist der falsche Lösungsansatz. Besser wäre es, das Internationale Skatgericht seine Entscheidungen revidieren oder in Zukunft anders treffen zu lassen - oder man reformiert die ISkO entsprechend. Nur dann können Schiedsrichter auch völlig legitim für die "gute Sache" eintreten. Agieren die Schiedsrichter jedoch entgegen des Internationalen Skatgerichts "im Namen der Fairness", werden sich Unfairness und weitere negative Folgen nur verschieben und auf andere verlagern.
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fair unfair

Beitragvon John » 1. Mai 2007 12:37

Hallo Marc,

du hast mit deinen Ausführungen Recht. Der Unterschied ist doch nur, dass du eine totale Identität vieler Fälle in der Praxis mit Urteilen siehst, der Schiri aber andere Fälle und Identität mit denen. Also, wenn du so willst, der eine zieht den einen Präzedenzfall heran, der andere den anderen. Was nun juristisch im konkreten Fall korrekt ist, können und müssen Beurfsjuristen oder eben die Skatgerichtsbarkeit entscheiden. Ein Schiri wird doch nicht so blöd sein und eine Entscheidung, die er für fair hält, mit den Worten treffen "ich entscheide hier bewusst gegen das ISKG". Das ist doch nur Theorie von dir!

Bleiben wir doch bei meine GO. Welcher Paragraph und welches existierende Urteil verbietet mir, den GO nach dem Auslegen wegen "Unknackbarkeit" als sofort gewonnen zu werten, ohne dass diese Spielentscheidung durch einen Regelverstoss aufgehoben werden kann? Es geht genau um diesen Go, um keinen anderen. Bitte eine konkrete Antwort, mit welchem Urteil des ISKG du meine Entscheidung hier aufheben willst.

Schönen Tag noch

John [/b]
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Beitragvon Kannnix18 » 1. Mai 2007 13:07

Übrigens John;

Ich habe niemals aufgehört, für den Einheitsskat zu kämpfen und auch für den Fortbestand meines "geliebten" Verbandes, der viele Jahrzehnte den größten der Teil meiner Freizeit in Anspruch nahm.

Im Gegenteil: Skat ist ein Teil meines Lebens geworden!
Irgendwann musste ich aber entscheiden, was an erster Stelle kommt und am Wichtigsten ist?

Und dass war vor 8 Jahren die "Alleinerziehung meiner Söhne".

Die waren es, die dem Vater dann vor 2 Jahren einen internetfähigen PC aufgerüstet haben ( Weihnachten 2005).
Denn sie hatten erkannt, dass ich zwar mein Hobby einige Jahre unterdrücken konnte (ihnen zuliebe) aber nie dazu fähig wäre, es für Immer aufzugeben.

In diesem Jahr wird der Jüngste 18 jahre alt, nächstes Jahr macht er sein Abi.
Der andere hat schon einen eigene Wohnung.
Dann sehe ich meine Mission und meine Pflichten als bewältigt an! :)

Darum steige ich dann auch nach dieser Auszeit wieder mit in den "Ring" , um meine Erfahrungen, da wo sie gebraucht werden, wieder mit einzubringen:

Wer kritisiert, sollte auch immer bereit sein, es vorzuleben!

...oder anders:
bereit sein, auch Verantwortungen und Pflichten zu übernehmen.

Jedenfalls muss eine neues (altes ?) Wir Gefühl wieder unbedingt stark machen.
Nur so - gemeinsam vor allem -- können wir Hauptziele und Teilziele echt in greifende Konzepte umsetzen!

Denn die Basis ist der Verband. nicht die wenigen Elfenbeinturmbewohner!!

Ein guter Funktionär muss in seinem Bereich das " Gras wachsen " hören
..und vor allem sofort reagieren und Maßnahmen ergreifen, wenn etwas nicht mehr rund läuft.(Stimmt doch moses? :wink: )

Nicht feststellen von Syptomen und darüber Jahrzehnte lang nur endlosdebattieren, sondern der wirksamen Bekämpfung von deutlichen Anzeichen müssen unsere gebündelten, gemeinsamen Kraftanstrengungen ausgerichtet werden!!

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Beitragvon Bettels » 1. Mai 2007 14:34

Kannnix18 hat geschrieben:
Darum steige ich dann auch nach dieser Auszeit wieder mit in den "Ring" , um meine Erfahrungen, da wo sie gebraucht werden, wieder mit einzubringen


Sollte dies auch wieder in Form von Aktiv also "Ausbilder" werden würde es mir eine Ehre sein dein Erster "Neuer" Schüler zu werden der deine Auffassungen gerecht vertreten würde.

Wenn nicht, wirst du wohl an Privat-Unterricht nicht vorbeikommen.:wink:

Gruß
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Beitragvon Skatkommentator » 1. Mai 2007 18:29

@John: Du musst es auch einmal mitbekommen, wenn wir auf derselben Seite stehen. :wink: Ich bin schließlich ebenfalls dafür, den auch theoretisch unverlierbaren "Grand Ouvert" schon mit dem Auflegen als gewonnen zu werten, so dass ihn der Alleinspieler durch anschließenden (provozierten) Regelverstoß nicht mehr verlieren kann. Eine Skatgerichtsentscheidung zu diesem Themenkomplex gibt es offenbar noch nicht - deswegen diskutieren wir das Thema überhaupt. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das Internationale Skatgericht eine solche Entscheidung aufhebt. Die Jungs brauchen schließlich keine Norm und kein Urteil, um irgendetwas für die Nachwelt zu entscheiden.
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Beitragvon Chevalier » 1. Mai 2007 19:40

Wenn der theoretisch sichere (100 %) aufgelegte GO nicht durch Regelverstoß verloren werden kann, kann dann der nicht sichere (theoretisch verlierbare) GO durch Regelverstoß gewonnen werden? Und was ist mit dem nur nach Kartensitz unverlierbaren GO?

Edit: Hier stand vor dem Edit ein ungeeignetes Beispiel

Gehen wir davon aus, dass der 100% wasserdichte GO mit der Spielansage gewonnen ist. Was aber ist mit den Spielen, die nicht 100%, aber nach Kartensitz gewonnen würden, wenn sie gespielt würden.? Sollen wir dann zuerst nachschauen, was die anderen haben und was im Skat liegt, bevor wir zur Entscheidung kommen, ob eine Regelverstoß vorliegt oder nicht?
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Beitragvon Skatkommentator » 2. Mai 2007 00:20

Genau die Fragen stellen wir uns bereits die ganze Zeit über. Vielleicht sollte man sie einmal dem Internationalen Skatgericht stellen. Gerade bei der Variante mit dem nur nach konkretem Kartensitz unverlierbaren "Grand Ouvert" können wir noch stundenlang Pros und Contras abwägen - ohne damit etwas zu bewegen. Feststehen dürfte aber, und das sei noch einmal betont: Ein verlierbares offenes Spiel kann durch Regelverstoß der Gegenpartei gewonnen werden. Was für den "Null Ouvert" gilt, muss schließlich auch für den "Grand Ouvert" gelten. Und dumme Gegenspieler gibt es überall.
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Selbe Seite

Beitragvon John » 2. Mai 2007 16:10

@sk: es ist mir durchaus klar geworden, dass auch du diesen GO als gewonnen geben willst und wohl, wenn du Schiri wärest, es auch tun würdest. Wahrscheinlich aber mit dem Gefühl, gegen eine Regel zu verstoßen. dieses Gefühl habe ich bei der Entscheidung eben nicht, sondern ich würde mit voller Überzeugung und Begründung ihn als Gewonnen wegen bestehender sofortiger Spielentscheidung geben und habe dich deshalb gefragt, ob dieses Urteil deiner Meinung nach überhaupt zu knacken wäre und nicht, ob du es knacken wolltest oder würdest.

mfG

John

Übrigens eine interessante Geschichte vom Skat in dieser Woche.
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Beitragvon Skatkommentator » 2. Mai 2007 23:11

"Entscheidung: Der Alleinspieler hat sein Spiel verloren. Begründung: Auch offene Spiele, die der Alleinspieler für unverlierbar hält, müssen auf Verlangen der Gegenpartei durchgeführt werden. Der Alleinspieler hat deswegen ein offenes Spiel nicht schon mit dem Auflegen der Karten gewonnen, sondern muss auf eine Spielaufgabe der Gegenpartei warten oder sich den Spielgewinn erspielen. Besteht die Gegenpartei auf der Spieldurchführung, kann der Alleinspieler somit sein Spiel durch Regelverstoß verlieren. Da bei offenen Spielen nicht immer jeder Skatspieler sofort erkennt, ob das Spiel sicher ist oder nicht, ist ein Verstoß der Gegenpartei gegen ISkO 4.5.2 durch das Bestehen auf die Spieldurchführung nur in Ausnahmefällen anzunehmen. Ein solcher liegt hier allerdings nicht vor."

Das wäre ein Beispiel für eine (nicht ganz überzeugende und nicht unserem Skatrechtsempfinden entsprechende) Skatgerichtsentscheidung zu diesem Thema. Dennoch würden sich vermutlich 90 % aller Skatspieler mit dieser Erklärung zufrieden geben. So zeigt sich einmal mehr, dass ein Großteil der Autorität auf diesem Planeten auf falschen Vorstellungen, mangelnder Sachkenntnis und Verblendung beruht.
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Beitragvon John » 3. Mai 2007 14:19

Stammt diese Formulierung von dir?

Ich glaube nicht, dass das von dir so gescholtene Skatgericht so entscheiden und begründen würde.

1. Gibt es den entschiedenen Fall, dass man bei einem NOH vor der Spielaufgabe als AS in den Skat schauen kann, wenn er sicher ist.

2. Wenn nicht im Falle des wasserdichten GO ein Ausnahmefall vorliegen soll, wann denn dann?

Soweit du also in deinen Zeilen einen Formulierungstenor des ISkG kopiert hast, ist dir dies gelungen, aber ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass eine Schirientscheidung, dass dieser in jeder Hinsicht wasserdichte GO sofort nach Ablegen der Karten gewonnen ist und nicht mehr durch Regelverstoss des AS verloren werden kann, von unserer höchsten Instanz so gebilligt werden kann.

Dies spricht ja nicht gegen den von dir angeführten Umkehrschluss.

mfG John
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Beitragvon Skatkommentator » 3. Mai 2007 17:49

Die Formulierung ist von mir und sollte das Internationale Skatgericht imitieren. Im Gegensatz zu dir finde ich aber gar nicht, dass mir das gelungen ist. :lol:

Wir Juristen reden ja oft von "vertretbaren" Entscheidungen, und bei unserem "Grand Ouvert"-Fall sind beide Entscheidungen (Spielgewinn oder Spielverlust für den Alleinspieler) vertretbar. Das heißt nicht, dass nicht eine der vertretbaren Entscheidungen besser zu vertreten ist als (eine) andere. Im Gegenteil: Spielgewinn für den Alleinspieler ist besser vertretbar und deswegen glaube (und hoffe) ich ja auch, dass das Internationale Skatgericht genauso entscheiden würde. Eine andere Entscheidung kann man aber nie ausschließen.

Übrigens: Der von dir genannte Fall behandelt eine ausnahmsweise zulässige Spielabkürzung. Ich halte es für mutig, wenn nicht sogar für gewagt, daraus schließen zu wollen, der Alleinspieler könne sich bei unverlierbaren offenen Spielen jeden Regelverstoß ohne Folgen leisten. Aber du hast natürlich insofern recht, als dass man das als ein weiteres positives Indiz für unsere gemeinsam vertretene Entscheidung werten kann. Und wenn wir uns ausnahmsweise mal alle einig sind, sollten wir das Thema dann auch so langsam zu einem Ende bringen. :wink:
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Beitragvon Skymaster » 3. Mai 2007 17:55

Ich bin der Meinung wenn jemand ein unverlierbares Ouvert Spiel
auf den Tisch legt hat er Automatisch gewonnen.
Darauf zu warten das er einen Regelfehler begeht ist Unsportlich
Auch wenn einer einen GO in HH hat und ihn hinlegt ohne zu Reizen hat er gewonnen.
Höher kann eh keiner Reizen.


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Zähl' Trumpf und Augen allemal, so hast du nie die "Qual der Wahl", ob Abzuwerfen oder Stechen, und must für's Spiel nicht auch noch blechen!
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