Unberechtigtes Ausspiel?

Fragen zur ISkO

Moderator: Taronga

Unberechtigtes Ausspiel?

Beitragvon Skatfuchs » 23. Jun 2007 10:52

Hallo Skatpinnies,

bei einem Skatturnier spielt ein Skatfreund einen Grand- das Spiel ist noch nicht entschieden.
Den letzten Stich übernimmt ein GS mit einem König und bekommt damit den Stich.
Der AS zieht ihn aber fälschlicherweise ein und legt die Karten auf dem Tisch mit der Bemerkung, dass die GS nun keinen Stich mehr erhalten!
Das ist auch wirklich so in jeder Position!
Die GS verlangen aber damit Spielverlust des AS, da dieser unkorrekt den Stich eingezogen hat und folglich gar nicht am Anspiel war.
Dem AS wurde das Spiel als verloren angerechnet!
War das richtig?
Wie würdet ihr entscheiden?
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz

Beitragvon ohne 11 » 23. Jun 2007 16:10

Hallo,

der AS gewinnt sein Spiel, wenn die GS mit dem König-Stich weniger als 60 Augen haben.
Die Gegenpartei fordert den falsch eingezogenen Stich zurück. Der entsprechende GS hätte den Stich ja selbst einziehen bzw. den AS daran hindern müssen. Reklamation des falsch eingezogenen Stiches ist der GS Recht, mehr aber nicht. Da der AS seine Karten aufgedeckt hat, muß er alle weiteren Stiche machen. Wenn ihm das, wie geschildert, gelingt, führt das zum Spielgewinn für den AS.

ohne 11
ohne 11
 
Beiträge: 791
Registriert: 23. Sep 2006 00:31

Beitragvon Skatkommentator » 23. Jun 2007 17:23

So, wie ohne 11 das beschrieben hat, wird es entschieden und nicht anders. Um meinen Posting-Counter nach oben zu treiben, will ich noch kurz zwei abstrakte Verallgemeinerungen aus diesem Sachverhalt ziehen.

Zum einen verliert der Alleinspieler niemals ein Spiel allein deswegen, weil er einen Stich der Gegenpartei einzieht, weil bzw. solange er den Stich zurückgeben kann. Spielt der Alleinspieler jedoch hiernach bzw. deswegen unberechtigt aus, ist das Spiel natürlich beendet (je nach bis dahin erlangter Augenzahl zu seinen Gunsten oder Ungunsten). In diesem Fall kann er das Spiel wenigstens noch gewinnen. Viel schlimmer wird es, wenn die Karten des Stichs der Gegenpartei mit den Stichen des Alleinspielers durcheinandergeraten. Je nach Schwere des Durcheinanders (und je nach Rekonstruierungs-/Nachweismöglichkeit) kann ein Spielgewinn des Alleinspielers dann sogar von vornherein ausgeschlossen sein. Allerdings ist das Auftreten dieser Konstellation in der Praxis äußerst unwahrscheinlich.

Zum anderen - und das ist unproblematisch - darf der Alleinspieler (genauso wie die Gegenspieler) in jeder Position (Vor-, Mittel- oder Hinterhand) eine Spielabkürzung vornehmen. Die Zeiten, in denen das Internationale Skatgericht noch "entscheiden" musste, dass Spielabkürzungen in Mittel- und Hinterhand kein unberechtigtes Ausspielen darstellen, sind hoffentlich vorbei.
Skatkommentator
 
Beiträge: 839
Registriert: 29. Mär 2012 13:19

Beitragvon Skatfuchs » 23. Jun 2007 17:50

Hallo Skatpinnies,

es ist natürlich falsch, das der AS sein Spiel verloren hat!
Ohne 11 hat es schon richtig beschrieben und der Skatkommentator noch weiter ausgeleuchtet.
Da haben die GS wohl den AS- ich unterstelle mal unbewusst- über den Skattisch gezogen! :lol: :roll: :shock:
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz


Zurück zu Regelwerk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 28 Gäste