von Eric » 11. Feb 2014 21:16
Ein ziemlich blöder Fall. Ein Versuch :
Zur Eignung : Ich denke schon wie John auch, dass ich die "Eignung" nie ganz alleine entscheiden kann, weil ich nie für mich in Anspruch nehmen wollte, alle möglichen Eignungen zum KV oder Spielbeeinflussung kennen zu können. Von daher ist es eigentlich logisch, sich von demjenigen, der eine Aussage moniert eben auch sagen zu lassen, was diese Aussage seiner Meinung nach "eignet" einen Regelverstoß darzustellen. Ein Problem das dabei vielleicht aufkommen könnte ( vielleicht denke ich da auch um zu viele Ecken ) dass eine "öffentliche" Schilderung der Eignung für den AS nicht möglich ist, ohne seine Karten zu verraten ( wenn er diese wie es sich gehört nicht wegwirft / offen hinlegt ). Weil hier würde sich der AS ja für den Fall das auf Weiterspiel entschieden würde, selbst ein Ei ins Nest legen. Kurz und gut: Auf mein subjektives Urteil, ob eine Eignung vorliegt oder nicht würde ich mich nicht alleine verlassen. Derjenige, der den Regelverstoß reklamiert hat immer auch ein Recht, seine Begründung vorzutragen.
Zur Spielabkürzung : Ich würde, so ich hier auf Weiterspiel entscheide, den AS von der Verpflichtung entbinden, alle weiteren Stiche zu machen, da die Gegenpartei mit ihrer - unabhängig von der Entscheidung - unnötigen und eindeutig grenzfälligen Äußerung diese Reaktion des AS, wenngleich sie natürlich blöde oder gar falsch war, verursacht hat. D.h. bei Entscheidung auf Weiterspiel wird wirklich weitergespielt. D.h. AS nimmt seine Karten wieder auf, muss dass sichtbarwerden seiner Karten akzeptieren, und der Inhaber des letzten Stiches spielt aus.
Zur Entscheidung : Für die Frage, ob die Aussage einen Regelverstoß darstellt oder nicht, darf der sichere/potentielle Ausgang des Spiels tatsächlich keine Rolle spielen denke ich. Die Frage ist, ob man den 4.5.2 nicht in beiden Fällen anwenden kann. Also "die Aussage stellt eigentlich einen Regelverstoß dar, aber.... " ???
Und die andere Frage ist, darf der Spielausgang bei der Anwendung von 4.5.2 die alleinige Rolle spielen ??
Was die KV Frage betrifft, bin ich froh, dass mir sowas "offiziell" noch nie zugewiesen wurde. Ich tendiere aber ganz klar auch zu der Fraktion "kein Kartenverrat da Vergangenheitsbezogen". Man kann denke ich aus der Äußerung des GS sogar herauslesen, dass er sich des Faktes, dass die GP alle weiteren Stiche macht, noch nicht bewusst ist, sondern nur durch ein Stechen von Stich 6 durch sienen Partner eine Gewinnchance sah/sieht.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen
Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
Gotthold Ephraim Lessing