ich versuche es einmal eher allgemein, also nicht ausschließlich auf dieses spiel bezogen, sondern auch auf spiele, die ähnlich gestaltet sind:
die erste überlegung, die man anstellen sollte, ist, ob man einen buben zieht oder nicht.
der nachteil des buben liegt klar auf der hand:
es kann einmal aus der langen assfarbe blank abgeworfen werden, wodurch eine schmierung möglich wird.
folglich muss man sich überlegen, ob man mit den negativen resultaten leben kann, wenn man den buben nicht zieht, sprich also mit dem abstich eines eignen vollen.
weiterhin ist die temposituation natürlich auch ein gewisser faktor, den man nicht vergessen darf.
hier würde ich mich klar für den buben entscheiden.
als nächstes kommt das nachspiel, unter dem ass, oder doch lieber ass-klein? beide varianten haben ihre vor-und nachteile:
1.)
unter dem ass:
hiermit verhindert man in erster linie schmierungen in der entsprechenden farbe, da man eher davon ausgeht, dass beide gs diese farbe mithaben.
ein zweiter grund für diese spielweise ist ein mögliches schnippeln:
nehmen wir den konkreten fall und gehen von karo 3-0 aus.
die gs können bei diesem stand karo nicht nachziehen und müssen etwas in einer andren farbe anbieten, da sonst ein abwurf droht und sie deshalb anderenfalls einen stich weniger machen.
man kann in diesem fall also auf ein bild schneiden.
nach dem verhafteten angebot wird es dann aber wichtig, vom spiel zu kommen, um in der andren farbe wieder die schnibbel-falle aufzubauen.
sprich: man spielt danach also zuerst das ass und dann erst die lusche nach, so dass der nachteil dieser variante nicht mehr greifen kann:
nachteil:
spielt man zuerst unter dem ass, haben die gs in dieser farbe ein einfaches und sicheres rückspiel auf den as. zusätzlich können ihm zuge des rückspiels noch weitere blanke karten abgesetzt werden, wodurch schmierungen in andren farben möglich werden.
2.)
ass-klein:
der vorteil dieser variante ist in der andren variante schon angeklungen. man nimmt den gs die möglichkeit des rückspiels und kann in andren farben damit eine schnibbel-falle aufbauen. folglich müssen die gs hier material anbieten, um ihre stiche zu sichern.
vor allem vorteilhaft ist diese variante bei mehreren eher kurzen ass-farben. auch für so manche besetzte zehn bietet sie sich an.
nachteil:
die wahrscheinlichkeit, dass in diesen farben geschmiert werden kann, steigt.
weiterhin ist es gerade in sehr langen ass-farben (wie hier) möglich, dass die entsprechende farbe zu null dagegen sitzt, so dass die gs diese farbe ersteinmal gefahrlos nachziehen und darauf schmieren können.
folglich müssten sie im konkreten beispiel nur einmal material anbieten, um den stich auf
zu sichern, anstatt -wie in obiger variante- zweimal.
als letztes muss man sich dann ncoh entscheiden, welche farbe man zuerst anpackt. in erster linie hängt dies natürlich von der länge der farbe ab. im normalfall sollte man die längste farbe zuerst klären, einerseits, um sich hier standkarten zu schaffen, andrerseits, um deshalb, weil in der längeren farbe die abwürfe natürlich erschwert werden.
stehen beide farben gleich lang, werden abwürfe und reizungen wichtiger. was abgeworfen oder gereizt wurde packt man also besser nicht an, um hier die schnibbel-falle aufbauen zu können. der grund dafür ist klar: die schmierungen sind wahrscheinlicher und genau die möchte man doch vermeiden.
hier sollte ganz klar mit bube eröffnet und mit karolusche fortgesetzt werden.
übrigens kann man dieses spiel auch in die kannix-regeln zu den 6-7-stiche-spielen ummünzen:
spielt man klein vor und die farben sind gleichmäßig verteilt, hat man ein 7-stiche-spiel, das man leicht über die bekannte kannix-regel ausrechnen kann. steht es eher schlecht, geht es darum, aus diesem spiel INDIREKT ebenfalls ein 7-stiche-spiel zu machen.
das erreicht man dadurch, dass man eben die genannten schnibbel-fallen aufbaut. die gs wollen und müssen dann natürlich verhindern, dass man soviele stiche einfährt, weshalb sie material anbieten müssen. gleichzeitig sind unsere beiden assfarben natürlich tabu.
in der folge greift daher die regel zum 6-stiche-spiel, was bedeutet, dass wir entsprechend viele volle festnageln müssen, umgekehrt aber auch, dass die gs uns nicht so viele volle geben dürfen.