Die Qual der Wahl

interessante Skataufgaben der täglichen Praxis für Fortgeschrittene

Die Qual der Wahl

Beitragvon Gerd W. » 28. Okt 2007 10:57

Hallo,
bei einem großen Preisskat schaute VH auf folgende Karten:
krbu pibu kaas ka10 ka08
ka07 pias pi09 pi07 he09
Er erhielt bei 24 das Spiel, drückte und taufte Grand, den er gewann, weil die Karos nicht auf einer Hand standen.
Es lagen he07 kr09
Fragen:
1. Hätte VH Karo spielen sollen?
2. Hätte er Grand Hand spielen sollen?
3. Hätte er NO spielen sollen?
4. Oder hättet ihr es auch so gemacht?
Ich tendierte nach dem Spiel zu 2., ist das zu optimistisch?
Zuletzt geändert von Gerd W. am 28. Okt 2007 13:59, insgesamt 2-mal geändert.
Gerd W.
 
Beiträge: 3307
Registriert: 23. Mär 2007 01:31

Beitragvon alex0282 » 28. Okt 2007 11:11

Ich sehe nur 9 Karten.
alex0282
 
Beiträge: 179
Registriert: 24. Sep 2005 19:43

Beitragvon HelAu » 28. Okt 2007 11:57

Jo - ohne die 10. Karte ist die Einschaetzung gar nicht so einfach ;)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten
Benutzeravatar
HelAu
 
Beiträge: 5321
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Beitragvon mingerhbs » 28. Okt 2007 12:02

ich hätte null gespielt
gruß minger
mingerhbs
 
Beiträge: 1321
Registriert: 12. Okt 2005 11:53
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitragvon HelAu » 28. Okt 2007 13:49

mingerhbs hat geschrieben:ich hätte null gespielt

Bei 24 nimmt Dir den aber keiner ab ;)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten
Benutzeravatar
HelAu
 
Beiträge: 5321
Registriert: 6. Sep 2005 14:30

Beitragvon Gerd W. » 28. Okt 2007 13:56

Hallo,
Null war unmöglich bei 24. Die Herzneun fehlte oben (korrigiert).
Ich erinnerte mich sinngemäß an Laskers These, wenn eine Farbe nicht fällt (hier die Buben), hat man die andere als günstig stehend zu sehen.
Meiner Meinung nach war es Pflicht, GH zu spielen, da kaum eine günstige Findung erwartet werden durfte.
Der große Unterschied in den Punkten zum Farbspiel relativiert ev. gelegentliche (schmerzliche) Misserfolge. Oder doch nicht?
Gerd W.
 
Beiträge: 3307
Registriert: 23. Mär 2007 01:31

Beitragvon Skatfuchs » 28. Okt 2007 14:09

Hallo Gerd,

betrachten wir erst einmal nüchtern die möglichen Spiele:
1. Karospiel
UNU wird es wohl nur verlierbar, wenn die Trümpfe nicht 3:2 stehen oder man falsch aufschlägt! Die Trümpfe stehen aber mit ca. 70% Wkt. 3:2.
Aufschlag: ka08 / ka07
2. Grand
Die restlichen drei Karos stehen mit 21% Wkt. zu dritt bei einem GS.
Stehen diese verteilt, gewinnt der As immer!
Der AS hat aber auch noch damit sein Spiel nicht verloren; schließlich wird er zuerst Buben ziehen und auch die können verteilt sitzen. Selbst wenn diese auch auf einer Hand stehen, so besteht immer noch die Möglichkeit, dass der Buben führende GS auch die drei restlichen Karos hat und nicht stechen kann!
3. Die NO sieht auch nicht schlecht aus. Leider sind aber zwei Baustellen im Blatt: ein As zu viert. Theoretisch beträgt die Wkt., dass 4 Karten einer Farbe auf einer Hand bei den GS nach Skataufnahme sitzen: 8,7%.
Damit ergibt sich eine berechnete Gesamt-wkt. für den Spielgewinn von ca. 83%- also auch nicht schlecht!
Aufschlag NO: ka07
Bei einem Nullspiel müssen die GS erst noch den Weg finden. also
Aufschlag Null: he09

Viel nehmen sich also die Spiele nicht in ihrer Siegwahrscheinlichkeit!
Unter dem Gesichtspunkt eines Skatturnieres und der besseren Steuerbarkeit gegenüber dem NO würde ich auch den Grand hier favorisieren!
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
Benutzeravatar
Skatfuchs
 
Beiträge: 8034
Registriert: 25. Sep 2005 14:31
Wohnort: Chemnitz

Beitragvon Karlzberg » 28. Okt 2007 15:37

Gerd W. hat geschrieben:Meiner Meinung nach war es Pflicht, GH zu spielen, da kaum eine günstige Findung erwartet werden durfte.



das stimmt so nicht ganz. gerade bei gegenreizung mache ich mir hier durchaus hoffnungen, einen weiteren karo im skat zu finden. bei zwei gegenreizungen wird die hoffnung umso größer. gleichzeitig steigt auch die "wahrscheinlichkeit" (nicht ohne grund in anführungszeichen!), dass die karos nicht 3-0 sitzen. eine reizung mit kako kada ka09 im beiblatt ist zwar möglich, aber unwahrscheinlich.
ein weiterer vorteil des reinguckens besteht natürlich in der daraus resultierenden, besseren kenntnis des kartenstandes, was bei schlechtem kartenstand das spiel erleichtern kann. weiterhin hat man hier noch alle möglichen optionen, zu einem wirklich sicheren spiel zu finden.

folglich schaue ich IMMER rein.
bei zwei gegenreizungen greife ich bei dieser findung dann auf jedenfall zum grand.
bei nur einer wähle ich lieber den n-o, der prinzipiell von den gleichen faktoren abhängt, wie der grand, mit dem unterschied, dass beim nichtreizer die drei karos stehen können, beim reizer aber der kabu .
der grund für den n-o ist aber mehr der, dass er im verlustfall weniger minuspunkte bringt, im gewinnfall aber immernoch einen guten kompromiß zum grand darstellt, von den abgeworfenen punkten her.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56


Zurück zu Kniffliges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 29 Gäste