Wenn die Analyse "VH hat viel Herz und will spielen" falsch ist, ist die Spielempfehlung natürlich auch nicht zu gebrauchen:
Hier hilft nur, ein Kreuz- und ein Pik-Volles zu drücken und Herz anzusagen. Somit sind die Herz bei Vorhand neutralisiert. Der Alleinspieler hat gar nicht vor, auch nur einen einzigen Trumpfstich zu machen. [...] Als Trumpf wird ganz bewußt die schwache Farbe festgelegt, was zum einen die Stärken der Gegenspieler neutralisiert und zum anderen das Durchbringen der eigenen Vollen ermöglicht.
Leider finde ich für dieses Buch keine Errata-Seite, bei der ich mich rühren könnte.
Abgesehen von der vermutlichen Fehlanalyse des Reizvorganges, was hatte HH mit ihrem Blatt überhaupt vor? Wir wissen leider nicht, welche der 12 Karten sie erst im Skat zu sehen bekommen hat. Angenommen, sie hatte die 3 Ass/10-Kombos auf der Hand gehabt, wollte sie einen Grand spielen? Und wenn ja, warum ist sie dann auf Herz umgeschwenkt? Sie hat ja, zumal bei diesem Reizverlauf, mit Sicherheit nicht auf
im Skat spekuliert...
HHs Ziel laut Buch sollte sein, möglichst viele eigene Volle der Nebenfarben durchzubringen. Entweder alle 6 (= Sieg) oder 5, die dann hoffentlich genügend Bilder für den Sieg mitnehmen. Kann man das mit einem Grand, wegen der geringeren Zahl an Trümpfen, in der Regel nicht besser erreichen?