T. Kinback: Skat-Rätsel- Meinungen

Rezensionen, Meinungen, Anfragen zur Skatliteratur

Beitragvon Skatfuchs » 1. Jun 2007 12:58

Hallo Skatpinnies,

eigentlich hatte ich den thread aufgemacht, um mal über das neue Buch von tomkin zu diskutieren- wir haben uns aber nur in einer der Aufgaben festgebissen. Meine positive Meinung darüber habe ich wohl eindeutig zum Ausdruck gebracht!

Ich beginne aber nochmals mit der Aufgabe 31.
Ich hatte bei der vorgeschlagenen Legung von tomkin und der nachfolgenden Spielweise einen „Skat-Trojaner“ entdeckt, der mich zu einem anderen Vorschlag brachte.
Sirwinfried hat aber treffend die Voraussetzungen geschildert, unter denen er nur eintreffen könnte und ich gebe zu, dass ist nicht sonderlich häufig!
Nicht übereinstimmen kann ich mit der Meinung von tomkin, dass das Bubenrückspiel ein solcher kaum gespielter Zug ist. Das sahen ja auch andere Skatpinnies so wie ich.

In der vorgestellten Karte ist es also richtig, kaas ka10 zu legen und mit heas aufzuschlagen!Das Risiko (ob nun 10% oder nicht) bleibt trotzdem bestehen!

Die eigentliche Meinungsverschiedenheit zwischen tomkin und mir liegt ja nicht so vordergründig im fachlichen Detail, sondern im Leserkreis, den das Buch ansprechen soll und wird. Vielleicht können dazu mal einige Skatpinnies ihre Meinung schreiben?

@flo : mich würde mal deine Meinung über das Buch interessieren und wie viele Aufgaben du ehrlich lösen konntest?

Eine kleine Stichelei kann ich mir leider zum Schluss nicht verkneifen!

@sirwinfried und chevi: Ihr seid der Meinung, dass meine Eigenschaften und mein Stil besser zu einem Vertreter passen würde- könnte es nicht auch ein Anwalt sein? :lol:

Nun aber genug der Frotzeleien- lasst uns wieder zum eigentlichen Thema, dem Skatspiel kommen und schreibt doch mal paar ehrliche Meinungen über das Buch hier rein- dabei muss es ja nicht wieder ein Piranha-Forum werden !
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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Beitragvon sirwinfried » 1. Jun 2007 13:29

Von einem Vertreter hatte ich nichts geschrieben. :wink: Der Stil eines Anwalts? Ja, der eines glänzenden Anwaltes sogar. :lol: :lol:

Mir liegt das Buch übrigens zwischenzeitlich auch vor. Ich bin aber erst bei Aufgabe 10 und kann daher leider noch keinen Kommentar abgeben.

Gruss
sirwinfried
Zuletzt geändert von sirwinfried am 1. Jun 2007 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Flo » 1. Jun 2007 13:33

Zunächst hat Skafuchs Recht, wenn er auf den Titel des Threads verweist; hier ist eigentlich nicht der richtige Ort für Kritik an den Posting-Gewohnheiten einzelner Mitglieder. Deshalb hoffentlich abschließend (andernfalls sollten wir einen neuen Thread aufmachen) und (wieder) sachlich:

@karlzberg: Vor mir hat sich niemand polemisch geäußert, auch nicht Sirwinfried, also ist das alleine von mir zu verantworten. Kritik sollte im Normalfall sachlich geäußert werden, das haben Chevalier u.a. in Bezug auf die Thematik auch schon häufiger getan, aber jeder hat mal Lust, seine Kritik mit einschlägigen Mitteln etwas schärfer zu formulieren.
Ich ziehe aus den Postings von Sirwinfried und Kannix18 (bei Tomkin kann ich das noch nicht beurteilen) sehr viel Gewinn und sehe es als wesentlich wichtiger an, ihre Gedankengänge in der Tiefe nachzuvollziehen, als Lücken in ihren Argumentationen zu suchen. Wenn ich stillschweigend alles glauben würde und sofort umsetzen könnte, was die beiden in ihren Analysen schreiben, würde mein Skatspiel davon wesentlich profitieren, davon bin ich überzeugt. Nach Fehlern/Erweiterungen suche ich dann, wenn ich alles andere verstanden habe. Jemand, der früher oft sehr tiefgehende Analysen verfasst und auch regelmäßig dazu aufgefordert hat, seine Postings kritisch zu hinterfragen, hat sich übrigens mal sehr treffend über das Stichwort Zwangsopportunieren geäußert; dass Kannix neulich mal in die Luft gegangen ist, kann ich - obwohl er sich dafür bei dir entschuldigt hat - zu 100% nachvollziehen.

@skatfuchs: Ich habe das Buch noch nicht, werde es aber die Tage käuflich erwerben. Nach dem, was du über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben sagst, + meine einigermaßen vorhandenen Analysefähigkeiten, würde ich sagen: vielleicht 70%. Kann ich ja dann mal berichten. Meine Kritik bezog sich übrigens vorrangig nicht auf deine mangelnde Denktiefe, sondern auf die Angewohnheit, vorangehende Postings, in denen neue, teils ungewöhnliche Gedankengänge vorgestellt werden, so zu zitieren, als habest du das alles bereits selber erkannt und würdest nur nochmal zusammenfassen. Und über das Gewicht von Wahrscheinlichkeitsrechnungen ist hier und an anderen Boards schon genug diskutiert worden, ich persönlich kann daraus nichts Effektives für mein Skatspiel ziehen und bin auch - obwohl ich nur durchschnittliche mathematische Kenntnisse besitze - der Meinung, dass diese Berechnungen sehr häufig unzulänglich durchgeführt werden.

Ansonsten gebe ich dir Recht, wir sollten wirklich wieder über das Buch diskutieren :wink:

Gruß, Flo.
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Beitragvon Karlzberg » 1. Jun 2007 16:43

@ flo:

vor deinem beitrag gab es schon einige polemische aussagen in diesem thread gegenüber skatfuchs. das ist jetzt aber nebensächlich.

wichtiger finde ich deine anmerkung zum zwangsopportunismus:
manche menschen neigen dazu, andere zu idolisieren.
daraus resultiert dann, dass sie einfach alle als gegeben hinnehmen, was ihre "idole" von sich geben, ob es nun korrekt ist, oder nicht. gerade beim skat ist es dann so, dass analysen einfach so hingenommen werden und damit einfach für die katz sind.
es gilt: nur, weil ich etwas gesehen habe, kann ich es noch lange nicht anwenden.
auch ein kannix, sirwinfried, tomkin, oder wie sie alle heißen, sind nicht frei von fehlern. selbst unter diesen drei genannten namen herrscht nicht immer einigkeit.
und warum sollte es mir dann verboten sein, gerade die genannten spieler umso genauer zu durchleuchten? das schlimmste, was mir dabei passieren kann ist doch, dass ich besser hinter das steige, was sie sagen wollen und dass ich es dadurch besser verstehen kann.
manchmal hänge ich dann in denkfehlern fest, und komme da nur durch eine rege diskussion raus.
auch nciht vergessen darf man, dass manche dinge für spieler à la den drei genannten sachverhalte als selbstverständlich betrachten, die dem otto-normalspieler eher unbekannt sind. warum da mal nicht nachhaken und seinen fehler abstellen?

und wenn ich mit meinen ansichten noch so falsch liege, ich werde sie immer weiter so posten. habe ich mich dann geirrt, dann bin ich wieder einen schritt weiter. evtl. hab ich damit sogar dem ein oder andren auch noch die augen geöffnet.
man beschäftigt sich einfach viel intensiver mit einem spiel, wenn man versucht, eine argumentationsgrundlage gegen einen spieler aufzubauen, der besser ist, als man selbst.

natürlich muss man dabei stets aufpassen, wie man das ganze rüberbringt. das habe ich in der vergangenheit sicherlich nicht immer so diplomatisch hinbekommen, wie es sein sollte. ich habe ja selbst geschrieben, dass ich den ausraster von kannix nachvollziehen konnte.


@gustav:
ich stimme mit deinem beitrag vollkommen und 100% überein, viel besser kann man es nicht auf den punkt bringen :)
gez.: Das einzig wahre Bier
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Beitragvon Chevalier » 1. Jun 2007 20:37

Dito (wir sollten wieder zum Skat kommen) und mea culpa:

Vielleicht war mein Vertretervergleich (der Mann, den ich damals erlebt habe, wollte was von Vorwerk verkaufen, und er hat das wirlich geschickt versucht) etwas überspitzt, aber er hat genau das augedrückt, was ich meine.

Und es setzt sich ja fort. Skatfuchs schreibt

Die eigentliche Meinungsverschiedenheit zwischen tomkin und mir liegt ja nicht so vordergründig im fachlichen Detail, sondern im Leserkreis, den das Buch ansprechen soll und wird.

So was nennt man - glaube ich - Sublimation. Aus den Postings zwischen Tomkin und Skatfuchs liest sich jedenfalls zum großen Teil etwas ganz anderes.

Vielleicht wäre es manchmal gut, einfach zuzugeben, dass man mit einem Lösungsversuch ins Klo gegriffen hat. Das passiert jedem mal. Fertig. Selbst die besten winkeladvokatartigen Verrenkungen machen aus einem faulen Ei keinen guten Pfannkuchen.

Karlzberg: Sicher hast Du Recht, dass man seine persönliche Meinung äußern und vertreten soll. Das hindert aber niemanden daran, sich von anderen Meinungen auch mal überzeugen zu lassen.
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Beitragvon Schelldaus » 15. Jun 2011 23:56

Hallo zusammen,

bei einer Google-Suche bin ich auf diese Diskussion gestoßen und möchte zu dem aufgeführten Grand ohne Vieren noch etwas schreiben.

Als erstes unterscheide ich, wo ich denn ein solches Spiel bekomme. Bei einem Mannschaftsturnier, bei dem noch alles offen ist, spiele ich mit den Karten eine Null und nehme den Verlust von 96 Punkten in Kauf. Kann ich aber mit einem Grand nichts "kaputt" machen oder ist es die einzige Möglichkeit, zum Turnierende noch die Spitze zu erreichen, dann verlasse ich die ausgetretenen Pfade und drücke
kaas krda .

Als Ausspieler eröffne ich das Spiel mit
ka07

Folgenden Überlegungen führen zu diesem Anspiel.

Ich habe das Spiel bei 18 bekommen. Sprich, MH hat 18 geboten und ist dann ausgestiegen. Für HH bedeutet dies, entweder hat MH ein Karo-Spiel oder hat ein schwaches Herz-Spiel, welches MH nicht ausreizt. Alles in allem kann HH keine großen Rückschlüsse aus dem Reizen ziehen.

Für mich (AS) sieht es ähnlich aus. Wollte MH Karo spielen, hätte er wahrscheinlich
kabu hebu pibu kada ka09 ka08 kr10 krko pi10 piko .
Sonst würde er ohne die Trumpfvollen nicht Karo reizen. Wenn die Kartenverteilung so steht, dann ist der Grand nicht gewinnbar.

Die Gegenkarten von HH
krbu kr09 kr08 kr07 pida pi08 heko heda he08 he07
würde diesen u.U. zum Anreizen einer Null verleiten, so dass diese Konstellation sehr unwahrscheinlich ist.


Die nächste Option für MH wäre
pibu hebu kabu heko heda he08 kr10 kr08 pi10 pi08
Mit dem schwachem Herz-Spiel könnte MH schon bei 18 gepasst haben. Hätte MH alle Herzen, sprich 7 Trumpf, hätte er bestimmt noch 20 gereizt. Wenn die Karten so stehen, wird es auch so schwer, den Grand zu gewinnen. Egal was man drückt. Also hoffe ich darauf, dass Karo nicht auf einer Hand steht.

Ziehe ich bei dem Grand zuerst meine Vollen, verrate ich sofort, dass mein Spiel nicht so stark ist.

Beginne ich aber mit der
ka07
besteht die Möglichkeit, dass je nach Kartenverteilung, der Eindruck entsteht, ich wolle die GS "Schneider" spielen. Stehen die Karo beim GS 2:1, wissen die GS nach dem 1. Stich immer noch nichts genaues.

Dieses Spiel fällt dann unter:

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