So wie ich das sehe hat hier noch keiner eine Meinung geäußert, die eine Entscheidung nach 3.4.6 beinhaltet. Der einzige der diese Meinung (indirekt) äußerte war der GS. Warum sollte dieser seine Meinung nicht kundtun und dafür streiten dürfen?John hat geschrieben:Ja nicht dem Schiri die Möglichkeit geben, hier eben nicht wie gefordert, auf 3.4.6. zu entscheiden, sondern auf 4.1.9.
Ich vermute mal, dass hier die Forderung der GP (Spielverlust) und der "Kompromissvorschlag" des Schiedsrichters (Neu geben) nicht mit dieser nicht völlig unplausiblen Lösung kongruent waren und patlau demnach nur die Möglichkeit blieb, auf der Ursprungsentscheidung (Schwarz gewonnen) zu beharren oder eben den Grand nicht zu bekommen.primrose hat geschrieben:Warum hast du das Spiel nicht nur als Schneider gewonnen genommen, was durchaus plausibel gewesen wäre, und weiter wäre es gegangen?
Diese Folgerung ist nicht im Einklang mit der Skatordnung. Jeder Spieler hat ausdrücklich das Recht, die Karten offen wegzuwerfen. Er hat es in gesitteter Form zu tun, sodass diese auf dem Tisch bleiben und kein übermäßiger Lärm entsteht - ein solches Verhalten hat patlau aber (bisher) auch nicht moniert. Aber das Wegwerfen an sich ist das ausdrückliche Recht jedes Spielers. Eine Verwarnung aus diesem Grund ist somit völlig gegen jede Regel.ohne11 hat geschrieben:[...] der MS direkt die Karten über den Tisch wirft [...]. Dazu hat er kein Recht und sollte mMn dafür auch verwarnt werden.
Zum Rest:
Ich bewundere die Kunst des vergifteten Kompliments, die kantholz erneut zur Schau stellt. Immer mit Volldampf mit dem dicken Ast in die Seite
Das sehe ich zum Teil auch so. In meinen Augen sollte die Skatordnung um einiges gerafft und einige unsinnige, redundante oder auch sinnwidrige Bestimmungen gestrichen werden. Das Problem beim Skat ist leider, dass das Spiel durch die viel höhere Anzahl an Personen (jeder Jurist wird mir zustimmen, dass 2-Personen-Sachverhalte in der Regel Kindergartenbeschäftigung sind, 3-Personen-Konstellationen aber von 5 Juristen 5 Meinungen konstruieren) und die Informationsproblematik (beim Schach ist der "Stand" beiden Spielern von Beginn an bekannt) eine größere Vielschichtigkeit an Problemen bietet. Um diese nun "im Sinne des Spieles" zu lösen benötigt es Schiedsrichter, die ein Spiel in der Art lesen können, dass sie einigermaßen absehen können, wie ein Spiel vermutlich verlaufen wäre, wenn es ungestört durch Regelverstöße abgegangen wäre und inwieweit der Regelverstoß nun einen Einfluss auf das Spielgeschehen machen wird. Hinzu kommt, dass dem Schiedsrichter ja nur ein sehr eingeschränktes Zeitfenster zur Verfügung steht, da er seinen eigenen Tisch nicht ewig warten lassen will. Von den Schiedsrichtern, die ich kennengelernt habe würden maximal eine Handvoll übrig bleiben, denen ich dies zutrauen würde. Eine entsprechend bessere Ausbildung der Schiedsrichter scheitert aber daran, dass es schon erschreckend wenige gibt, die auch nur die 3 Wochenenden zur Verfügung zu stellen bereit sind. Forderte man nun noch mehr Ausbildung würde die ohnehin niedrige Schiedsrichteranzhal nochmal deutlich geringer. Darum ist es mMn gar nicht schlecht, wenn man das Regelwerk als Korsettlösung zur Verfügung stellt. Zumindest ist damit der willkürlichen Handhabung nach Sympathie ein Riegel vorgeschoben.PGallert hat geschrieben:ABER: Bei Schach ist viel weniger geregelt als im Skat; bis auf sehr wenige Ausnahmen ist dort nur das Spiel geregelt, so, wie es stattfinden soll. Also kaum Regelverstoesse und deren Strafen.
Für diesen Fall empfehle ich dringend die Nutzung eines Spiegels. [...] Aber Deine Denkweise ist nachvollziehbar und nicht einzigartig. Man hört sie in politischem Kontext derzeit oft "Der xyz hat erzählt dass er einen Flüchtling gesehen hat wie er eine Frau angegrapscht hat. Scheiß Asylantenpack". Da wird nichts hinterfragt. Der xyz sagt das so, und da man keine Möglichkeit hat es zu überprüfen wird es schon stimmen. Da kann man ja prima ein paar Kraftworte loswerden. Denn der Betroffene hört sie ja eh nicht. Hat ein bisschen was von Pippi Langstrumpf.miri23 hat geschrieben:Ich gehe von einer wahrheitsgemäßen Schilderung von patlau aus [...] erlaube ich mir einfach mal, unter diesen beschriebenen Umständen nicht von den edelsten Motiven seinerseits auszugehen und bleibe bei der Arschgeige.
Darüberhinaus möchte ich klarstellen, dass ich keine Schmähkritik - insbesondere gepaart mit derbsten Kraftausdrücken - über mich lesen möchte. Aus diesem Grunde würde ich solches nur dann verwenden wenn ich es auch beweisen kann. Und ich werde jeden verteidigen, der Opfer von Schmutzkampagnen und Hetzjagden wird und sich selbst nicht verteidigen kann. Egal wer der Angreifer ist.