Das Thema ist ja im Prinzip durch, aber da bisher niemand über den Herz K im zweiten Stich gesprochen hat, komme ich nicht umhin, dieses im Nachklang noch einmal zu tun. Denn er bereitet mir nicht aushaltbare körperliche Schmerzen.
Wäre ich an Stelle von MH gewesen und hätte - rein zufällig - meine großkalibrige Smith & Wesson dabei gehabt, hätte ich VH ein riesiges Loch in seinen "geübten" Wanst geballert.
Aber der "maurig angehauchte" MH-Spieler (bei dieser Reizung ist er wohl seinen Prinzipien untreu geworden, denn die ist schon sehr offensiv) versteht sich offenbar als Friedensfürst. Okay, betrachtet man seine Spielfortsetzung, wäre ein Meckern nach dem Spiel auch unangemessen.
Dieser K ist definitiv die schlechteste aller möglichen Spielfortsetzungen. VH hört eine zwar uneindeutige, aber klare Reizung seines Partners. Und dabei kann er einen Null anhand seiner eigenen Karten fast schon ausschließen (wenn, dann muss der Partner Pik und Karo lang haben). Wie man in so einer Situation von einer Viererlänge ohne A, 10 auf den Partner aufspielen kann, ist mir komplett schleierhaft.
Und dann auch noch den K. Ist der Partner die Farbe frei, darf er sich aussuchen, ob er ins Leere sticht oder dem AS 15 Augen überlässt. Hat der Partner das Ass, darf sich der AS gleich mal gemütlich 15 Augen eintüten. So macht Skat dem AS Spaß.
Ich eröffne das Spiel auch mit dem Pik A. Aber wenn das von beiden Spielern bedient wird, ist eine kurze Farbe Pflicht. Das Argument, man könne damit dem Partner eine 10 blankieren, zieht hier nicht, da die Alternative, Herz zu öffnen, zu 99 % Schaden anrichtet. Da ist sogar der B noch besser.
Ob Kreuz oder Karo schädlich sind, steht hingegen in den Sternen. Entscheide ich mich für Karo, spiele ich übrigens
nicht den K, sondern die Lusche. Meine Sorge in diesem speziellen Fall gilt nämlich weit weniger den vermeintlichen 10en meines Partners denn meinen spärlichen Augen, die ich beizutragen habe. Und diese Karte hätte Deine Drückung auch gleich entlarvt, Miri. Möchtest Du jetzt auf Karo Doppellusche - ohne den Kartenstand zu kennen - mit der D schneiden?
Ich will hier nicht einen auf Küchenphilosoph machen, aber es gibt Skatspieler, die behaupten, Frauen würden immer die meisten Augen drücken.
Sei es, wie es sei, bei dem Spiel mit dieser Reizung halte ich das für grundverkehrt. Ich bin bei der Drückung voll und ganz bei tommy. Denn ich will, egal welche Farbe auf den Tisch kommt, nach Stich eins noch in allen Farben eine Stärke behalten, um bedenkenlos den Buben ziehen zu können.
Meint MH tatsächlich den Pik mit 2 Buben und sechs Trumpf, mache ich mir um meine Pik 10 übrigens wenig Sorgen. Denn selbst wenn MH dem Drang widersteht, sein Ass auszuspielen, wird er mit einer nicht gerade geringen Wahrscheinlichkeit irgendwann dazu gezwungen sein, da ihm die anderen Farben ausgehen.
Noch eine Anmerkung zu ohne 11. Ich weiß nicht, warum so viele Skatspieler bei derartigen Blättern dazu neigen, eine Farbe anzusagen. Vermutlich, weil ein verlorener Grand so teuer ist. Gehst Du jedoch nach dieser Logik, gehörst Du am Jahresende immer zu denen, die unter ferner liefen landen (zumindest wenn Deine Mitspieler nicht der gleichen Logik anhängen
). Der Grand hat gerade gegen eine Reizung eine sehr viel höhere Gewinnwahrscheinlichkeit als das Farbspiel. Denn er wird - gerade in HH - selbst gegen Extremstände sehr oft gewonnen. Die Losung für dieses Spiel ist also: lieber einen gewonnenen Grand ansagen als ein verlorenes Farbspiel.
Beste Grüße vom Monsieur