t2203 hat geschrieben:@kantholz und louis: Dumme Kommentare sind hier mein ich fehl am Platz. Erstens sind sie weniger hilfreich, zweitens verfehlen sie das Thema und drittens zeugen Sie nicht wirklich von der für das Skatspiel nötigen Intelligenz...
Hi t2203,
sorry falls du dich durch meinen dummen Kommentar persönlich angegriffen gefühlt hast, das war nicht meine Absicht.
Interessant finde ich, dass du selbst von der "für das Skatspiel nötigen Intelligenz" schreibst. Genau das ist der Punkt. Skat ist eben kein Spiel, dass sich in feste Regeln pressen lässt. Ein solches Punktesystem macht aber genau das. Das Reizen hängt von so vielen Faktoren ab (die wurden hier im Forum schon hinreichend diskutiert), dem kann ein solches Punktesystem einfach nicht gerecht werden. Und wenn dem theoretisch so wäre, wäre es sehr komplex in der Anwendung. Diesen Punkt darf man auch nicht unterschätzen. Die Rumrechnerei vor dem Reizen kostet auf Dauer sehr viel Energie, die sollte man meiner Ansicht besser in das Aufstellen eines vernünftigen Gewinnplans vor dem Reizen stecken. Die Fragen "Kann ich schon mit dem Handblatt 61 Punkte erreichen? Falls schwer möglich, was muss ich denn finden, damit ich die 61 Punkte erreichen kann?" sollten wichtiger sein als das stupide Zusammenrechnen von irgendwelchen ganzen und halben Punkten, kosten aber wohl ähnlich viel Zeit und Energie.
Du hast ja schon einige Themen zur theoretischen Bewertung von verschiedenen Spielen (Farbspiele, Nulls, ...) eröffnet. Ich kenne weder deine Spielstärke noch die Intention, die hinter deinen Fragen bzw. Ausführungen steht. Meiner Ansicht nach können solche Systeme wirklich nur von absoluten Anfängern sinnvoll in der Praxis angewendet werden, und auch dann sind sie mit Vorsicht zu geniesen. Ich selbst spiele jetzt seit ca. 3 Jahren intensiv Skat, zu Beginn (und wahrscheinlich immer noch
) hatte ich auch das Problem, Blätter richtig einzuschätzen und habe auch versucht, mich an ein Punktesystem anzulehnen. Trotz der Tatsache, dass sich die Anzahl meiner Verlustspiele bei konsequenter Anwendung des Punktesystems stark reduziert hat (und natürlich auch die absolute Anzahl der gespielten Spiele), habe ich jedoch sehr schnell festgestellt, dass Skat spielen für mich in dieser Form keinen Spass macht, weil man eben zu starr und unflexibel ist. Einer der eigentlichen Reize beim Skat ist es doch, knappe aber gewinnbare Spiele zu erkennen und dann auch durchzuschaukeln...und hierbei hilft dir ein Punktesystem kaum weiter.
Wo jedoch ein solches Punktesystem aus meiner Sicht schon Sinn macht, ist das "automatisierte" Bewerten von Karten in einem längeren gleichförmigen Wettbewerb. Ich habe für unsere Online Mannschaft ein Tool geschrieben, in dem alle Spiele einiger Spielzeiten für alle Spieler der Liga erfasst sind und die Handkarten der einzelnen Spiele auch nach dem 10-Punkte System von Kannnix berechnet sind. Korreliert man diese Punktebewertung für ein Spiel mit der Tatsache, ob ein Spiel angereizt worden ist, und falls der Spieler es erhalten hat, ob es gewonnen oder verloren wurde, kann man aus einer solchen Statistik relativ schön sehen, wie offensiv und wie gut ein Spieler spielt. Sicherlich darf man sich hier auch nicht blind auf die Zahlen verlassen, aber wenn zu erkennen ist, dass ein Spieler viele 8 oder 9 Punkte Spiele bekommt und dann auch den Großteil davon gewinnt, kann man da meiner Ansicht nach vor einer Serie gegen diesen Spieler gewisse Schlüsse ziehen...
Soweit mal meine Gedanken zu den Punktesystemen...