Trümpfe nachhalten

Hier dürfen Anfänger ihre Fragen und Spiele zur Diskussion stellen

Trümpfe nachhalten

Beitragvon todo » 23. Apr 2007 16:31

Alleinspiel

Neben dem Mitzählen der Punkte und dem Wissen um die gespielten Karten gehört das Nachhalten der Trümpfe zum Basiswissen des Skatanfängers. Diese 3 Dinge sind das Handwerkszeug des Skatspielers.

Wer meint, es ginge auch ohne sie, wird ewig ein Stümper bleiben und seiner Umwelt auf die Nerven gehen.

"Nachhalten" meint: Genügend hohe Trumpfkarten behalten, um die Resttrümpfe der Gegenpartei abzuholen.

Nach dem Trumpfzug sticht der Alleinspieler möglichst so, daß er in der Lage bleibt, die gegnerischen Trümpfe aus dem Spiel zu nehmen.

Es ist wenig sinnvoll, hohe Trumpfkarten schnell "nach Hause zu stechen", nur um möglichst das Punktekonto zu erhöhen. Die voreilig verstochenen Trumpfasse und Trumpfzehner könnten am Ende fehlen!

Ein (stark vereinfachtes) Beispiel:

krbu pibu pias piko pi08
pi07 heas heko he07 kaas (HH)

Hier sollte das Trumpfass nicht verstochen werden, wenn Kreuz aufgespielt werden sollte:

1. kr07 kras pias ?

Gestochen wird richtig mit
- Pikkönig oder
- Piklusche

a) Die Kombination Bube-Bube-Ass zwingt die Gegenspieler schon in den ersten Stichen, ihre Trumpfzehn zu retten. (Beim Ausspiel "von oben" -- also 2. Pikbube -- greift man die Pikzehn direkt an.)

b) Das Trumpfass ist nicht gefährdet.
----------------------

Nicht nur nach dem ersten, auch nach einem weiteren Einstich ist (je nach Verlauf und anzunehmender Trumpfverteilung!) darauf zu achten, daß die hohen Trümpfe nicht verschleudert werden. Auch bei einem zweiten Einstich sind die Trümpfe nachzuhalten.

Eventuell fügen andere Mitglieder dieses Brettes weitere Kartenbeispiele dazu an und ihre Erklärungen, damit die Technik "Trümpfe nachhalten" verständlich und einprägsam wird.

Danke!
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Beitragvon Bettels » 23. Apr 2007 16:52

Sehr interresanter Beitrag Todo,

Interresant wären jetz noch Beispiele zum "Trümpfe nachhalten" als GS
um AS in Tempoprobleme zu versetzen.
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Beitragvon Gerd W. » 23. Apr 2007 17:12

Ich sehe deinen Beitrag vereinfacht so, dass du auf die Trumpfzehn zu dritt spielst, also die roten Buben allein sitzen und auch so indirekt die Kontrolle über die gegnerischen Trümpfe zu behalten ohne das Ass zunächst zu gefährden.
Was ist hier deine Meinung zum Unterzug im 2. Stich, Todo? Ist er direkt schlecht oder nur unter Spitzenspielern ungebräuchlich? Dann wäre aber das Verstechen des Asses eher zu rechtfertigen.
Gruß Gerd W.
Allzeit gut Blatt!
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Beitragvon marvin » 23. Apr 2007 22:27

Auch wenn die Trumpfzehn mit einem oder zwei Buben zu dritt sitzt, ist das zurückhalten des As gut. Denn der Spieler mit der 10 muss sich dann von dieser trennen, um wenigstens einen Trumpfstich zu machen. Hat der AS aber das As verstochen, so kann der Spieler mit der 10 leicht die Buben legen und macht dann seinen Trumpfstich mit der 10 = 8 Augen mehr.
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Beitragvon Gerd W. » 24. Apr 2007 01:40

Mir geht es ausschließlich um die 4/1 Verteilung, Marvin.
Und ich wollte wissen ob dann der Unterzug spielbar ist oder ob das in Todos Augen ein Fehler wäre.
Gruß Gerd W.
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Beitragvon Karlzberg » 24. Apr 2007 03:15

das ist wieder abhängig von der stärke des beiblattes.

führt meiner meinung nach hier aber etwas zu weit. dieser beitrag soll zunächst einmal die generelle methodik verdeutlichen. erst, wenn man die inne hat, kann man auch das spiel gegen 4-1 usw. näher betrachten.

ich denke aber, dass deine frage schon fast eher in den skatbereich gehört, gerd, da auch zuviele eventualitäten mitspielen.

ich rate jedem anfänger, zunächst einmal von einer standard-trumpfverteilung auszugehen und sich dabei lieber andere spielabläufe einzuprägen. denn erst, wenn man diese verstanden hat, kann man überhaupt einschätzen, ob das beiblatt auch eine schlechtere trumpfverteilung aushält.
man kann eben nicht alles auf einmal lernen ;)
gez.: Das einzig wahre Bier
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Beitragvon todo » 24. Apr 2007 13:01

Trümpfe nachzuhalten heißt eigentlich nur: die eigene Stärke behalten.
Die Drohung bleibt bestehen.

Es wäre unsinnig, das Kreuzass zu verstechen, wenn man es als Damokles-Schwert benötigt:

krbu hebu kabu kras kr08
kr07 he10 heko he08 pi09 (HH spielt Kreuz)

Etwa 1. kada kaas kr07 (!) und
2. kabu (!) krko ...

Sollte der Kreuzkönig blank sein (Annahme), hält der GS in MH in Trumpf diese Karten:
------------------------------
pibu kr10 krda kr09
------------------------------

Nimmt MH den Karobuben mit, so ist jeder seiner restlichen 3 Trümpfe dem Alleinspieler ausgeliefert:

krbu hebu kras //
kr10 krda kr09

Von den 5 höchsten Trümpfen (4 Bauern, Ass) sind zwar 2 aus dem Rennen, aber Bube-Bube-Ass schlagen die Restkreuzer und die Zehn ist verloren.

Legt der Gegenspieler den Pikjungen nicht, geht es so weiter:
( 1. kabu krko kr09 )
2. krbu xyz krda
3. hebu ka10 pibu
4. ...
5./6. kras xyz kr10

Auch bei einem starken Trumpfblatt - drei Bauern! - kann man es sich nicht leisten, das Trumpfass leichtfertig aus der Hand zu geben.

Es wird gebraucht, um die Kontrolle zu behalten.

Daß die Trumpfzehn angegriffen wird, ist nur ein Nebeneffekt. Hauptziel ist es, sämtliche Gegentrümpfe unschädlich zu machen.

(In meinem obigen Beispiel habe ich das Nachhalten der Trümpfe mit einem Trumpfunterzug kombiniert. Also kleiner Bube anstatt Kreuzbube. Zusammen ein sehr wirksames Mittel.)

todo
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Beitragvon Gerd W. » 24. Apr 2007 16:44

Dein letztes Beispiel gefällt mir gut als Lehrbeispiel, todo.
Die Ausgangsverteilung war anders.
Gerd W.
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