Alleinspiel
Typische Fehler (29): Einen Trumpfstich verschenken
Es gibt viele Skatspieler, die hadern nach einem guten Spiel, welches sie verloren, mit dem Schicksal. 'Weshalb hab ich immer so ein Pech???' 'Warum sitzt es immer bei mir so schlecht??'
Erfahrenen und guten Skatspielern ist dieses Jammern nicht eigen. Sie wissen zwar, daß das Skatpiel eine Glückskomponente hat, erinnern sich aber meist an die (ungefähre) Verteilung der Karten und sind so in der Lage, eigene Fehler und Ungenauigkeiten zu erkennen.
Meist kennen sie auch die typischen Fehler.
Einige dieser typischen Spielfehler zeige ich hier in loser Folge.*
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Hinterhand:
(HH reizt 20 und erhält das Spiel)
Zu diesen Handkarten und seiner mutigen Reizung findet HH zwei Kreuzkarten. VH hatte 18 gehalten, glücklicherweise liegt nicht Herz im Skat oder gar die schlimmste "Findung": einmal klein Herz, einmal klein Kreuz. Aber es ist eben auch kein Bube, sondern:
Diese 12 Karten boten Hinterhand eine gute Ausgangsposition für 55 Pluspunkte. Doch obwohl die Trümpfe 3 zu 3 und die Karos 2:2 verteilt waren, verlor der Pikspieler das Spiel mit 56 Augen.
Da wir nicht einfach glauben wollen, daß das Pech regiert, zunächst eine Beschreibung des Verlaufes (ohne Kommentar). Danach eine ausführliche Analyse des Spielverlaufes.
1. Der Spielverlauf
HH drückte 15 Punkte in den Skat, nämlich Herzkönig und Karo-As. Sein Blatt sah nun wie folgt aus:
(Pik)
Vorhand (der Anreizer (18 bot er)) eröffnet das Pikspiel mit blankem Kreuz, welches sein Mitspieler nachbringt:
1. (-14)
2. (-18 )
Danach zieht der Vorhänder aus einer Doppellusche eine Lusche heraus und hofft, daß alles gut geht.
3.
4. (-22) Hinterhand übertrumpft hier seinen Partner. Er will, daß der Kollege die letzte Kreuzrunde sticht und damit die Kreuz-10 einheimst.
5. (-34)
6.
Hinterhand zieht nun weiter Trumpf. Leider stehen die ungünstig:
7. (-49)
8. Mittelhand spielt den Pikbuben nicht nach.
9. (-64) †
10.
HH verlor das Pikspiel unspektakulär. Fortgeschrittene und gute Spieler werden den Fehler sofort entdecken. Ich möchte aber methodisch vorgehen und Schritt für Schritt aufzeigen, wo falsch oder ungenau gespielt wurde, welche Alternativen es gab für den Alleinspieler.
(Fortsetzung folgt)
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[* = Die Beispiele erheben keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit und der Autor erhebt natürlich ebenfalls keinen indirekten Anspruch, etwa fehlerlos zu sein. Er ist so fehlerhaft wie viele andere beim Skat! --todo]