von Eric » 17. Mai 2017 20:43
Nun, dann gehen wir mal weg vom Einzelfall und sehen es verallgemeinernd, abstrakt.
Warum wurde dem Spieler in MH gestattet, die bereits gelegte Karte wieder zurückzunehmen ? Entweder eine zufällige Gutmütigkeit des AS oder ein Eingeständnis, dass hier die GP durch die Aussage irregeführt wurde, oder ?
Ersteres impliziert sofort, dass es nicht mal den Hauch eines Regelverstoßes gegeben haben kann, weshalb auch keinerlei Konsequenzen daraus resultieren können.
Letzteres impliziert zumindest einen möglichen Regelverstoß. Es geht also um die Frage, wogegen wird verstoßen ? Den 4.2.9 halte ich schon für komisch, da ich Irreführung schwerlich als "Kartenverrat" sehe, sondern eben eher als Vortäuschung eines vermeintlichen Kartenstandes. Ich fände wenn, hier den 4.5.2 schon eher zutreffend. Die Frage ist eben, ist eine solche Irreführung "fair", oder eben regelverstoßend "unfair" ?
Merke, wenn kein Regelverstoß stattfand muss der AS niemals gestatten, das MH seine Karte zurücknehmen darf. Und wenn man den Beispielfall leicht abwandelt auf Grand Hand und statt Pik 7 die blanke Pik 10 und so die Irreführung zu 24, u.U. 48 Extrapunkten führt, schlägt mein Pendel doch schon ganz deutlich in Richtung Regelversoß, da unfair, aus. Ob man den dann mit einem Spielverlust für den AS ahnden muss, oder es aber mit einer Verwarnung und einem Rücknahmerecht für MH belässt, darüber kann man streiten.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen
Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
Gotthold Ephraim Lessing